Wenn unser treuer Wegbegleiter älter wird und nicht mehr so gut zu Fuß ist, weil die Gelenke schmerzen oder das Augenlicht nachlässt und er nicht mehr mit anderen Hunden spielen kann oder will, dann ist das nicht nur für unseren Hund, sondern auch für uns eine große Umstellung. Statt langen Spaziergängen, joggen oder Ballspiele müssen wir uns Gedanken machen, wie wir unseren Begleiter nun altersgerecht beschäftigen und auslasten können – denn auch ältere Hunde wollen noch beschäftigt werden und freuen sich über jede Minute, die Frauchen und Herrchen mit ihnen verbringen.
In diesem Beitrag möchten wir euch ein paar unserer eigenen Erfahrungen mitgeben. Damit die Gelenke eures älteren Hundes nicht überlastet werden, ist es wichtig, nun auf ruhige Spiele ohne Sprünge, Stopps und Drehungen umzusteigen. Oftmals lässt auch das Augenlicht nach, sodass sich besonders Schnüffelspiele hervorragend eignen. Wir beschäftigen unsere älteren Hunde mit folgenden Spielen:
Trockenfutter suchen:
Statt die Portion Trockenfutter einfach in den Napf zu geben, streuen wir sie in den Garten oder auf einen dunklen Teppich. So muss der ältere Hund die Nase einsetzen und sich jede einzelne Krokette erschnüffeln. Sollten noch jüngere Hunde im Haushalt wohnen, werden diese für die Zeit separiert oder üben z.B. ein Platz-Kommando damit der Senior genügend Zeit hat, in aller Ruhe seine gesamte Portion an Futter zu finden. Bei uns bekommen ältere Hunde spezielles Seniorenfutter (Warum Seniorenfutter wichtig ist erfährst du hier). Alternativ eignen sich auch spezielle Schnüffelspielsachen, die auch ein junger Hund lieben wird!
Geschenke auspacken:
All unsere Hunde lieben es, Geschenke auszupacken. Hierfür nehmen wir die leeren Rollen von Toilettenpapier, Küchentüchern oder nutzen kleinere Kartons oder Verpackungen. In diese „Geschenkverpackungen“ kommen entweder ein paar Leckerli oder unsere Schweineohrmuscheln, die haben hierfür die perfekte Größe haben und gerne gefressen werden. Die Enden der Rollen werden mit Papier verschlossen, in die Verpackungen kommt zerknülltes Papier rein und dann wird die Rolle gut verschlossen.
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Angeln gehen:
Vor allem im Sommer ist es wichtig, dass wir darauf achten, dass unsere Hunde genügend trinken. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Senioren das Trinken ab und an vergessen und haben hier immer ein Auge drauf, wie viel der ältere Hund trinkt. Man kann sich daran orientieren, dass ein Hund etwa 60 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht trinken sollte. Um die Motivation zu erhöhen, nutzen wir einen großen Napf, füllen diesen mit frischem Wasser und streuen eine Handvoll Leckerli hinein. Diese werden dann mit Freude geangelt und gleichzeitig wird Flüssigkeit aufgenommen. Und das Wasser hat danach einen leckeren Geschmack.
Kauartikel:
Auch unsere älteren Hunde bekommen Kauartikel. Während die Jungspunde oft möglichst harte Sachen wie Rinderkopfhaut benötigen, da diese sonst innerhalb von Sekundenbruchteilen verschlungen sind, achten wir bei den Senioren darauf, dass diese an die Fähigkeiten und das Gebiss des älteren Tieres angepasst sind. Besonders beliebt sind Kaninchenohren mit Fell oder Schweineohren.
Suchspiele:
Vor allem bei Regenwetter oder Kälte wollen unsere Senioren das Haus nicht gerne verlassen. Dann muss Frauchen die Welshaut auspacken und diese im Haus verstecken. Die Hunde warten solange (un)geduldig auf ihren Decken und dürfen dann einzeln verschiedenen Zimmer oder das ganze Haus absuchen. Da machen die Jungspunde auch gerne mit – wobei wir immer darauf achten, dass kein Futterneid entsteht und jeder Hund in seinem Tempo seinen Anteil findet.
Den Geduldsfaden trainieren:
Eine tolle Auslastung für Hunde jeden Alters ist es, zu lernen sich in Geduld zu üben. Wir üben sowas vor allem wenn es kalt ist und das Wetter nicht zu ausgedehnten Spaziergängen einlädt. Hierfür nehmen wir wieder etwas Trockenfutter oder Leckerli und lassen den Hund abliegen oder sitzen. Während er geduldig wartet und zuschaut, verteilen wir das Futter auf dem Boden um unseren Hund herum oder etwas weiter weg, wenn er das Spiel noch nicht kennt. Dann darf er sich auf Kommando die einzelnen Futterstücke holen, muss dazwischen immer wieder absitzen, abliegen oder einfach warten, bis das nächste Leckerli freigegeben wird. Dieses Spiel erfordert große Konzentration von unseren Vierbeinern und meistens reichen zehn Minuten vollkommen aus und der Hund macht danach zufrieden ein Nickerchen.
Schleckspiele:
Gerade für ältere Hunde, deren Zähne nicht mehr so gut sind, eignen sich alle Arten von Schleckspielen hervorragend. Ob spezielles Spielzeug, das mit Nassfutter gefüllt werden kann oder Schleckmatten – gerade die Senioren lieben es, sich ihr Futter in Ruhe erarbeiten zu können.
Bei all diesen Spielen lassen wir unsere Hunde übrigens nie aus den Augen, falls sich einer verschlucken sollte oder die Verpackung fressen will.
Das Leben mit einem älteren Tier stellt einen Halter oftmals vor große Herausforderungen. Aber auch mit den Senioren kann viel gemeinsam unternommen werden und sollte es auch, damit sich der Hund nicht „abgeschoben“ fühlt. Wir hoffen, dass wir euch ein paar Tipps für die Beschäftigung von älteren Hunden geben konnten und wünschen euch noch eine lange und gesunde Zeit mit eurem treuen Begleiter.
Mit freundlicher Unterstützung von Vilstal Tierbedarf
