Rund um die Haustiere

Pflanzen im Garten – die heimliche Gefahr für Haustiere

Sommer Anfang Facebook Beitrag

Der Garten – der Ort zum Entspannen, Relaxen, Spielen und Toben.  

Ein Glück, wer einen Garten sein Eigen nennt oder wenigstens eine öffentliche Anlage in der Nähe hat. Dort trifft man sich: die Eltern mit den Kleinen, Herrchen und Frauchen mit den Hunden oder auch beides zusammen. Es gibt nichts Schöneres, frei und ungezwungen umherzutollen, einem Ball nachzujagen oder sich mit Freunden zu treffen. Was für die Kinder gilt, sollte auch für den Vierbeiner gelten: Das Treiben auf zwei oder vier Beinen sollte unter wachsamen Augen bleiben, damit keiner Schaden nimmt.

Alles drängt hinaus in den Garten

Wenn im Frühling die ersten warmen Sommerstrahlen den Schnee schmelzen lassen, uns zur Freude sich die ersten Frühblüher zeigen, sollten wir auch an unsere Vierbeiner denken, wenn sie sich nach dem Winter die Gartenwelt erobern. Neugierig gehen sie auf Entdeckungsreise und nehmen mit ihren Nasen die Gerüche der Jahreszeit auch mit den Pflanzen auf. Möglicherweise reizen sie die bunten Blüten der Krokusse, Narzissen und Tulpen genauso zum Spielen, wie sie uns erfreuen. So schön sie sind – auch die ersten zarten Blüten der Frühblüher sind giftige Pflanzen. Besonders giftig sind die Zwiebeln der Tulpen und Narzissen, die die Katzen leicht zum Spielen und Beknabbern locken. 

Im Garten gut aufgehoben?

Geschützt vor jeder Bedrohung von außen gilt der Garten mit seiner Umzäunung als sicherer Ort für die freie, zwanglose Bewegung der Haustiere. Hunde ohne Leine wissen das zu schätzen. Und doch kann ihnen eine nicht zu unterschätzende Gefahr begegnen: giftige Pflanzen.

Wer einen Garten erst anlegen will, hat die Chance darauf zu achten, auf welche Pflanzen er von vornherein verzichten sollte, weil sie nicht nur für Kinder, sondern auch für Haustiere giftig sind. Was besonders schön und dekorativ aussieht, sollte besonders gewissenhaft unter die Lupe genommen werden. Oft laden Blüten und Blätter zum Spielen ein; ihr Duft verführt zum Probieren. Nicht alle Pflanzen sind harmlos und können zu leichten bis zu starken Vergiftungserscheinungen führen.

Im Frühjahr lockt der strahlend gelbe Forsythie ins Freie. Der später folgende Goldregen hat ebensolche Blütenpracht. Diese allerdings ist gefährlich. Die süßlich schmeckenden Blüten fallen am Ende der Blütenzeit ab und locken zum Probieren, mit der Folge des Benommen seins und Erbrechens.

Der Buchsbaum, eine typische Pflanze als Einzel- oder Heckenpflanze in deutschen Gärten, zählt zu den giftigsten Pflanzen. Mit seiner zuweilen schön geschnittenen Form beeindruckt er mit seinem immergrünen Laub. Seine giftigen Blätter haben einen bitteren Geschmack, sodass es selten zu starken Vergiftungen mit Lähmungen und tödlichem Ausgang kommt. Ein milder Verlauf ist durch Erbrechen und Durchfall gezeichnet.

Auch der beliebte Kirschlorbeer mit seinen dekorativen Früchten hat seine Tücken. Als Hingucker für den Garten ein Gewinn. Seine Früchte schmecken süß. Sie sind allerdings, roh verzehrt, genauso giftig wie seine Blätter und Blüten. Wer sich von der Frucht zum Naschen verführen lässt, muss das mit Atemnot, verstärktem Speichelfluss und Schmerzen der Verdauungsorgane bezahlen.

Die strahlende Schönheit der Engelstrompete fängt bewundernde Blicke ein. Die exotische Kübel- und Terrassenpflanze täuscht mit ihrer Schönheit über ihre Gefährlichkeit hinweg; sämtliche Teile der Pflanze sind giftig. Krämpfe, Herzrhythmusstörungen und Kreislaufversagen können nach dem Verzehr die Folge sein.

Auch wenn Blumen zu einem Garten gehören, sollte man auf manche besser verzichten, wenn Katzen als Freigänger unkontrolliert durch den Garten strolchen. Lilien wie auch Azaleen und Chrysanthemen können sie zu Erbrechen führen, schlimmstenfalls Tage später zu Nierenversagen. 

In Parks

Nichts ist schöner als der freie Lauf nach selbst bestimmten Tempo und das Toben auf der ausgewiesenen Hundewiese. Schnell den kontrollierenden Blicken entschwunden, bedeutet das neben dem Vergnügen auch Gefahr für die Hunde, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Liebling auf vier Beinen gern von allem nascht.

Rhododendren im Frühsommer sind ebenso verführerisch wie die zarten Blüten der Maiglöckchen. Durch die Bewegung der Blüten necken sie und fordern zum Spielen auf. Schnell wird danach auch geschnappt.  

Die verführerischen, aber giftigen roten Beeren der Eibe, ein nadelbaumähnliches Gewächs, liegen nach der Reife zahllos am Boden und laden zum Kosten ein.

Auf Wanderungen

Unterwegs nimmt man Hunde gern von der Leine. Gut erzogen laufen sie an der Seite oder gern in Sichtweite vornweg. Auf unbekanntem Gelände kann auch hier die Gefahr von giftigen Pflanzen lauern.

Als fast hinterhältig kann man den Riesenbärenklau bezeichnen. Bereits der Kontakt über die Haut genügt, um sich verbrennungsähnliche Schäden zu holen. Hunde sind davor nicht geschützt. In diesem Fall ist schnell, an einem schattigen Ort, die Haut mit Wasser abzuspülen. Bei starker Reaktion der Haut sollte dann ein Tierarzt aufgesucht werden.

Der Ginsterist ebenso gefährlich. Auch wenn sein Gift mehr oder weniger stark wirkt, ist mit einer Beeinträchtigung des Wohlergehens zu rechnen. Hunde und Katzen können mit Durchfall und Erbrechen, aber auch mit Verstopfungen bis hin zum Darmverschluss reagieren.

Der Blaue Eisenhut täuscht mit seinen herrlich blauen Blüten. Er gilt als giftigste Pflanze, denn bloße Berührungen genügen, starke Vergiftungserscheinungen wie Krämpfe und Herzrhythmusstörungen auszulösen.

Was tun im Notfall?

Auch wenn gut vorgesorgt wurde, können Vergiftungen der Haustiere passieren. Liegt die Vermutung nahe, dass es in einem unbeobachteten Moment zum Kontakt einer giftigen Pflanze gekommen sein könnte, ist Folgendes ratsam:

  • Bemerkt man bei den Tieren das Fressen verbotener Pflanzenteile, müssen Reste aus dem Maul des Tieres geholt werden.
  • Das nachfolgende Verhalten des Tieres ist zu beobachten.
  • Auffällige Symptome wie Schläfrigkeit, Erbrechen, Durchfall und erhöhter Speichelfluss sind zu beobachten, wenn diese nur kurzzeitig auftreten und leichter Art sind.
  • Bei anhaltenden starken Symptomen oder bei Krämpfen, Muskelzuckungen und Bewusstseinsstörungen ist der Tierarzt sofort aufzusuchen.
  • Sollte das Befinden keine baldige Besserung erkennen lassen oder erhöhter Durst und Urinabsatz festgestellt werden, muss eine medizinische Abklärung erfolgen.
Im Zweifel immer zum Tierarzt!
 
In unserem Blogbeitrag erfährst du alle wichtigen Infos zur Ersten-Hilfe am Hund:
 

 

Quellen:

www.plantura.garden/gruenes-leben/kinder-und-haustiere/giftige-gartenpflanzen-fuer-haustiere
www.dhu-tierarznei.de/wissenswertes/themensammlung/giftige-pflanzen-fuer-haustiere.html
www.botanikus.de/informatives/giftpflanzen/giftpflanzen-und-tiere