Giftig! – Was deine Katze lieber nicht fressen sollte!
Das kennt wohl jede*r Katzenbesitzer*in: man sitzt gemütlich am Tisch oder auf der Couch und möchte gerne sein Essen zu sich nehmen, aber schon ist man von der Samtpfote belagert, die auch unbedingt etwas abhaben möchte. Hier ein Stückchen Käse, da ein Stück Schinken wandert vom Teller ins kleine Mäulchen.
Oder die Katze nutzt die neue Zimmerpflanze als Magenreinigung und dekoriert mit den rausgerupften und zerkauten Blättern das Regal neu. Ein Lebensmittel liegt offen herum? Na, so eine Zwiebel eignet sich doch super als Fußball und aus Neugierde beißt man doch auch gleich rein.
Aber auch, wenn unsere Samtpfoten mit mehreren Leben gesegnet sein sollen, so ein Katzenbauch verträgt leider nicht alles und allzu schnell kann eine harmlose „Verkostung“ zur Vergiftung führen.
Wir haben euch eine kleine Liste mit unverträglichen oder sogar giftigen Lebensmitteln zusammengefasst:
- Schnittlauch / Bärlauch / Knoblauch / Zwiebeln: egal, ob gekocht, roh, als Pulver oder getrocknet Zwiebelgewächse sind hochgiftig für Katzen und können zu Vergiftungserscheinungen oder sogar Anämie (Blutarmut) führen. Schon die Aufnahme von kleinen Mengen kann bei wiederholten Malen zu Veränderungen im Blutbild führen.
- Brot / Toast / Gebäck: Diese Lebensmittel enthalten Gluten und das hat im Katzenfutter absolut nicht zu suchen. Katzen sind Karnivoren, also reine Fleischfresser, sie können Kohlehydrate nur in sehr geringen Mengen verdauen (z. B. Getreide im Magen einer Maus), daher sorgt die Aufnahme in den meisten Fällen zu Verdauungsproblemen.
- Kartoffel / Auberginen / Tomaten: Diese Lebensmittel enthalten Solanin, welches die Schleimhäute schädigt und zu Durchfall und im schlimmsten Fall zu Atemlähmung führen kann. Rohe Kartoffeln sind außerdem durch ihren hohen Stärkeanteil unverdaulich, dies gilt sowohl für Katze als auch Mensch. Bei Tomaten wird der Solaninanteil durch die Reifung und Verarbeitung unschädlich gemacht, daher findet man gekochte Tomaten auch in vielen Nassfutter-Sorten.
- Avocado: Avocados sind für Katzen hochgiftig. Durch ihren Giftstoff Persin können Verdauungsbeschwerden und im schlimmsten Fall Herz-Muskel-Schäden ausgelöst werden, der hohe Fettgehalt kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse auslösen.
- Milchprodukte: Viele Katzen naschen gerne mal ein Stückchen Käse oder trinken ein bisschen Milch. Diese Lebensmittel sind grundsätzlich auch nicht giftig für Katzen. Butter kann in kleinen Mengen sogar hilfreich sein, da sie der Katze hilft, aufgenommene Haare leichter durch den Kot auszuscheiden. Bei erwachsenen Katzen entwickelt sich eine Laktose-Intoleranz (Kitten kommen hingegen gut mit Milch klar), somit können diese Lebensmittel zu Verdauungsstörungen führen. Außerdem hat gerade Käse eine hohe Kalorienzahl und, wie auch beim Menschen: zu viel davon macht dick. Damit dein Stubentiger seine sportliche Figur behält, verzichte lieber darauf ihn Mitessen zu lassen.
- Alkohol / Weintrauben / Rosinen: Schon beim Menschen können relativ geringe Mengen von Alkohol große Auswirkungen haben, bei dem kleinen Körper einer Katze, ist dies natürlich um ein vielfaches gesteigert und so kann das harmlose Lecken am Weinglas zu schweren Alkoholvergiftungen mit Leberschäden führen. Trauben und Rosinen können hingegen Nierenversagen zur Folge haben, dies liegt wahrscheinlich an der Oxalsäure, die in den Früchten und in Rosinen sogar mit noch höherem Wert enthalten ist.
- Tee / Kaffee / Schokolade: Alles Lebensmittel, die wir Menschen meist lieben, aber für unsere Samtpfoten sind sie hochgiftig und können sogar tödlich sein. Tee und Kaffee enthalten Koffein und Theophyllin, diese Stoffe reichen schon in kleinen Mengen, um die Katze zu vergiften. Noch dazu enthalten alle drei Genussmittel den giftigen Stoff Theobromin, der zu Herzrasen, Muskelzittern, Erbrechen oder Durchfall und im schlimmsten Fall innerhalb von kurzer Zeit zum Tod führen kann.
- Medikamente: In unserem Erste Hilfe Special haben wir ja schon erwähnt, dass Medikamente für den Menschen in den meisten Fällen nicht ins oder ans Tier gehören. Diese sind für Katzen teilweise schädlich oder sogar giftig, daher solltet ihr eure Medikamente für Katzen unzugänglich aufbewahren.
- Pflanzen: Natürlich ist es schön, eine grüne Oase in der Wohnung zu haben. Allerdings sind viele Pflanzen für unsere Stubentiger schlichtweg giftig. Dazu gehören zum Beispiel Orchideen, Weihnachtssterne, Lilien oder auch die beliebte Yuccapalme.
- Baldrian, Kentia-Palme, Grünlilie, Katzengras oder Katzenminze sind dagegen harmlos und dürfen auch mal angeknabbert werden. Wenn ihr euch also eine neue Pflanze anschaffen wollt, informiert euch bitte vorab, ob sie für eure Katze eventuell giftig sein könnte.
Weitere Gefahren im Haushalt:
- Putzmittel / Chemikalien / ätherische Öle / Raumdüfte à Vergiftungsgefahr
- Kerzen / Teelichter / Kamine à Verbrennungsgefahr
- zerbrechliche / scharfe / spitze / verschluckbare Gegenstände à Gefahr von Schnittwunden, Erstickung, Darmverschluss
- Heizkörpergitter / Türen / (Kipp-)fenster / ungesicherter Balkon à Gefahr von Einklemmen, innere Verletzungen, Quetschungen, Sturz
Tipp: Kippfensterschutz! Katzennetz / stabiles Fliegengitter! Balkon mit Katzennetz absichern! - Herdplatten / Bügeleisen à Verbrennungsgefahr
- Trockner / Waschmaschine à Erstickungsgefahr, Tod durch Ertrinken
- Plastiktüten / Bänder / Kordeln / Wolle / Spielzeug am Gummiband à Gefahr von Strangulation, Ersticken, Verschlucken, Darmverschluss, innere Verletzungen
Tipp: Henkel von Plastiktüten durchschneiden, besser Tüten katzensicher verstauen. Bänder, Fäden, Kordeln nicht unbeaufsichtigt rumliegen lassen! - Kabel à Gefahr von Strangulation, Quetschungen, Stromschlag
- Toiletten / Aquarien à Ertrinkungsgefahr
Tipp: Da ein offenes Aquarium auch eine Gefahr für die Fische darstellt, wenn die Katze „angeln“ geht, sichert es besser durch eine Abdeckung, wenn ihr es nicht im Blick habt. - geöffnete Konservendosen à Gefahr von Schnittwunden, Abtrennung von Zunge
- Lametta / Ostergras / Lichterketten / Weihnachtsbaum / Weihnachtskugeln à Gefahr von Strangulation, Stromschlag, Darmverschluss, Sturz, Schnittwunden
Weitere Gefahren für Freigänger:
- (Ungeziefer-) Halsbänder à Gefahr von allergischer Reaktion auf chemisches Mittel im Halsband, Strangulation an Ästen und Gehölz, beim Versuch der Befreiung Schnittwunden
Tipp: Sicherer und langlebiger ist die Kennzeichnung durch Chip und Tattoo sowie die Registrierung bei Tasso Haustierregister - Rattengift / Unkrautvernichter / Pflanzenschutzmittel à Vergiftungsgefahr
- Regentonnen / Teiche à Ertrinkungsgefahr
- Straßen / bissige Hunde à Unfall, Bisswunden