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Herbstgrasmilben beim Hund: Alles, was du wissen musst

Herbstgrasmilben beim Hund

Herbstgrasmilben beim Hund: Alles, was du wissen musst

Die Herbstgrasmilbe beziehungsweise Herbstgrasmilben, auch bekannt als Neotrombicula autumnalis, sind sehr kleine, orangefarbene Milben, die deinen Hund im Herbst befallen können. In der Tat sind diese winzigen Parasiten in Europa weit verbreitet und können häufig starken Juckreiz und Hautirritationen bei Hunden verursachen. In diesem Artikel erfährst du alles über Herbstgrasmilben: wie du sie erkennst, den Befall behandelst und vor allem, wie du deinen Hund vor diesen lästigen Parasiten schützen kannst.

Was sind Herbstgrasmilben?

Herbstgrasmilben gehören zur Familie der Trombiculidae, einer Familie winziger Milben, die mit bloßem Auge kaum erkennbar sind. Sie sind besonders in der Spätsommer- und Herbstsaison aktiv und leben in feuchten Wiesen, Feldern und Gärten. Die Larve ist das einzige parasitäre Entwicklungsstadium der Herbstgrasmilben bei Tieren. Sie haften sich an die Haut deines Hundes und ernähren sich von Zellflüssigkeit, was starken Juckreiz und Irritationen verursacht.

Lebenszyklus der Herbstgrasmilbe

Der Lebenszyklus der Herbstgrasmilbe besteht aus vier Stadien: Ei, Larve, Nymphe und erwachsene Milbe. Die Larven, die deinen Hund am meisten belästigen, sind besonders klein, etwa 0,3 mm groß, und leuchtend orange. Die Larven bleiben stundenlang an Grashalmen oder Pflanzen hängen, bevor sie sich schließlich auf einem Wirt – deinem Hund – niederlassen. Einmal dort angekommen, verweilen die Larven einige Tage auf der Haut deines Hundes und ernähren sich von Lymphflüssigkeit. Danach lassen sie sich fallen, verpuppen sich zu Nymphen und später zu erwachsenen Milben.

Wie erkennst du einen Herbstgrasmilbenbefall bei deinem Hund?

Ein geringfügiger Befall durch Herbstgrasmilben bei deinem Hund zeigt einige milde Symptome, die leicht mit einer anderen Hauterkrankung verwechselt werden können. Die folgenden Anzeichen können auf einen Befall hinweisen:

  • Starker Juckreiz: Dein Hund kratzt sich häufig und intensiv, besonders an den Pfoten, am Bauch, an der Brust und in den Ohren.
  • Rötungen und Hautirritationen: Die Hautstellen, an denen die Milben angedockt haben, sind gerötet und gereizt.
  • Kleine orangefarbene Punkte: Bei genauem Hinsehen kannst du winzige orangefarbene Punkte, vor allem zwischen den Zehen, in den Ohren oder am Bauch, entdecken.
  • Haarausfall und Krustenbildung: Bei starkem Befall kommt es zu Haarausfall und die betroffenen Stellen können verkrusten oder sich entzünden.

Wenn du diese Symptome bei deinem Hund bemerkst, solltest du einen Tierarzt aufsuchen, um den Verdacht auf Herbstgrasmilben zu bestätigen.

Diagnose von Herbstgrasmilbenbefall

Herbstgrasmilben sind nicht leicht zu diagnostizieren, da sie sehr klein sind und die Symptome denen anderer Hautkrankheiten ähneln können. Bei genauer Untersuchung der betroffenen Stellen nimmt ein erfahrener Tierarzt möglicherweise eine Hautbiopsie vor. Unter dem Mikroskop sind Herbstgrasmilbenlarven als kleine, orangefarbene Gebilde erkennbar.

Behandlung von Herbstgrasmilbenbefall bei deinem Hund

Die Behandlung der Herbstgrasmilben erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus speziellen Mitteln und allgemeinen Pflegemaßnahmen. Hier sind einige bewährte Methoden:

  • Anti-Milben-Mittel: Es gibt spezielle Anti-Parasiten-Mittel, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Dazu gehören Spot-on-Präparate oder Shampoos mit Wirkstoffen wie Permethrin oder Fipronil.
  • Regelmäßige Reinigung: Wasche die betroffenen Körperstellen deines Hundes gründlich mit lauwarmem Wasser und mildem Shampoo, um die Milben zu entfernen.
  • Kortisonhaltige Cremes: Bei starkem Juckreiz können kortisonhaltige Cremes oder Sprays vom Tierarzt verschrieben werden, um die Entzündung zu lindern.
  • Hausmittel: Einige Hundebesitzer schwören auf Essigwasser oder Kokosöl, um den Juckreiz zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Diese sollten jedoch nur nach Absprache mit dem Tierarzt verwendet werden.

Vorbeugung gegen Herbstgrasmilbenbefall

Die beste Methode zur Verhinderung eines Herbstgrasmilbenbefalls ist Vorbeugung. Hier sind einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um deinen Hund zu schützen:

  • Vermeiden von Risikogebieten: Halte deinen Hund in der Hochsaison der Herbstgrasmilben von Wiesen und Feldern fern.
  • Regelmäßige Fellpflege: Nach jedem Spaziergang solltest du das Fell deines Hundes gründlich bürsten und auf Anzeichen von Milben untersuchen. Es kann auch schon helfen, betroffene Stellen wie Pfoten und Brust mit Wasser zu reinigen.
  • Anti-Milben-Sprays: Es gibt spezielle Sprays, die das Fell deines Hundes vor einem Befall schützen. Diese Mittel enthalten in der Regel ätherische Öle oder andere abschreckende Substanzen.
  • Saubere Umgebung: Halte deinen Garten sauber und kurz geschnitten, um die Milbenpopulation zu reduzieren.

Mögliche Komplikationen bei unbehandeltem Befall

Ein unbehandelter Herbstgrasmilbenbefall kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Der starke Juckreiz führt oft zu exzessivem Kratzen, was wiederum Hautläsionen und Sekundärinfektionen verursachen kann. Diese Infektionen sind nicht nur schmerzhaft, sondern können auch schwerwiegendere gesundheitliche Folgen haben, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.

Herbstgrasmilben und andere Haustiere

Nicht nur Hunde können von Herbstgrasmilben betroffen sein. Auch Katzen und andere Haustiere, die in betroffenen Gebieten herumlaufen, können befallen werden. Bei Katzen äußert sich der Befall ähnlich wie bei Hunden, mit starkem Juckreiz und Hautirritationen. Daher ist es wichtig, alle Haustiere im Haushalt entsprechend zu schützen und zu behandeln.

Wann solltest du einen Tierarzt aufsuchen?

Wenn du Anzeichen eines Herbstgrasmilbenbefalls bei deinem Hund bemerkst, ist es wichtig, zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen. Ein Tierarzt kann den Befall genau diagnostizieren und eine geeignete Behandlung empfehlen. Vor allem bei starkem Juckreiz, offenen Wunden oder wenn dein Hund allgemein unruhig und gestresst wirkt, ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich.

FAQs zu Herbstgrasmilben beim Hund

  1. Wie lange dauert es, bis die Herbstgrasmilben verschwinden?
    • Die Milbenlarven bleiben normalerweise nur 2-3 Tage auf dem Hund, bevor sie sich lösen. Mit der richtigen Behandlung verschwinden die Symptome in der Regel innerhalb einer Woche.
  2. Können Herbstgrasmilben auf Menschen übergehen?
    • Ja, Herbstgrasmilben können auch Menschen befallen und ähnliche Symptome wie bei Hunden hervorrufen. Sie verursachen bei Menschen sogenannte Erntekrätze, die sich durch juckende Hautausschläge äußert.
  3. Gibt es eine Jahreszeit, in der Herbstgrasmilben besonders aktiv sind?
    • Ja, Herbstgrasmilben sind vor allem im Spätsommer und Herbst aktiv, typischerweise von August bis Oktober.
  4. Kann ich meinen Hund mit Hausmitteln behandeln?
    • Hausmittel wie Kokosöl oder Essigwasser können helfen, die Symptome zu lindern, sollten aber nur in Rücksprache mit dem Tierarzt verwendet werden.
  5. Wie schütze ich meinen Garten vor Herbstgrasmilben?
    • Halte das Gras kurz und beseitige Laub und feuchte Stellen, um die Milbenpopulation in deinem Garten zu reduzieren.
  6. Können alle Hunderassen von Herbstgrasmilben betroffen sein?
    • Ja, Herbstgrasmilben machen keinen Unterschied zwischen den Rassen. Alle Hunde, die in betroffenen Gebieten unterwegs sind, können befallen werden.

Fazit

Herbstgrasmilben sind lästige, aber gut behandelbare Parasiten, die vor allem im Herbst auftreten. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einer frühzeitigen Behandlung kannst du deinen Hund vor dem unangenehmen Juckreiz und Hautproblemen schützen. Achte darauf, nach Spaziergängen in Risikogebieten das Fell deines Hundes regelmäßig zu kontrollieren und bei Anzeichen eines Befalls sofort zu handeln.