Rund um die Haustiere

Haustiere im Winter Teil 1

Der Herbst – und damit zwangsläufig bald auch der Winter – steht vor der Tür. Für viele unserer Haustiere beginnt jetzt die Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit, manche stecken auch schon mittendrin.

Hunde, Katzen, Pferde und Kaninchen wechseln zum Beispiel gerade ihr luftiges Sommerfell, werfen die dünnen Haare ab und bilden ein mollig flauschig warmes Winterfell aus.
Was sich so gemütlich anhört ist nicht nur für den Menschen eine ziemlich haarige Angelegenheit, sondern auch für die Tiere ganz schön anstrengend. Der genaue Zeitpunkt hängt von den Temperaturen und der Tageslänge ab, insgesamt kann so ein Fellwechsel sechs bis acht Wochen dauern. Bei Wohnungskatzen ist die Dauer und Ausprägung allerdings nicht so leicht bestimmbar, da sie ja stabileren Temperaturen ausgesetzt sind, aber auch sie wechseln ihr Haarkleid und brauchen daher Unterstützung.
Wir haben euch einige Tipps zusammengestellt, wie ihr eure Fellnasen beim Haarwechsel helfen könnt.

Regelmäßige Fellpflege unterstützt euer befelltes Haustier beim Wechsel des Haarkleids. Durch regelmäßiges Bürsten und Kämmen wird die Haut besser durchblutet und die losen Haare lassen sich leichter entfernen. Bei Hunden und Katzen gewöhnt ihr eure Vierbeiner am besten schon im Welpen- und Kittenalter an die tägliche Fellpflege, denn nicht jedes Tier findet das von sich aus klasse. Die Hilfe durch Bürsten ist aber elementar, denn gerade Katzen und Kaninchen schlucken sonst beim Putzen vermehrt lose Haare, die im ungünstigsten Fall im Körper verklumpen und zu lebensbedrohlichen Darmverschlüssen führen können.
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Auch die richtige Ernährung ist von immenser Bedeutung. Der Fellwechsel ist eine große Anstrengung für den Stoffwechsel. Damit der Fellwechsel angenehmer verläuft solltet ihr allgemein ganzjährig nährstoffreiche Nahrung füttern (achtet immer auf die Inhaltsstoffe). Während des Fellwechsels könnt ihr euer Tier aber auch mit bestimmten Zusätzen unterstützen. 

Beim Pferd können z. B. Leinsamen mit dem wichtigen Inhaltsstoff OMEGA3 helfen, da sie entzündungshemmend sind und das Immunsystem unterstützen. Auch Magnesium, Vitamin E, Biotin, Folsäure und Mangan können helfen. Ob dem Pferd Nährstoffe und Mineralien (z. B. Kupfer und Zink) fehlen, könnt ihr durch eine Blutprobe beim Tierarzt herausfinden und gegebenenfalls den Mangel durch Zufüttern ausgleichen.

Bei Kaninchen ist die Fütterung von Frischfutter zu empfehlen. Gerade Wiese hat einen reinigenden Effekt auf den Magen-Darm-Trakt und transportiert lose Haare einfach mit hinaus. Zusätzlich könnt ihr auch dem Nager Leinsamen oder Sonnenblumenkerne bereitstellen, aber Vorsicht: nur in Maßen, denn sie haben eine hohe Energiedichte (Kalorienbedarf!) und können auch zu Durchfall führen.

Bei Katzen hat sich Lachsöl bewährt, einige Tropfen über das tägliche Futter, aber auch hier auf die Menge achten, da zu viel Öl zu Verdauungsbeschwerden führen kann. Hier empfiehlt sich ebenfalls ein Blutbild, um gegebenenfalls Mängel an Vitaminen und Mineralstoffen auszugleichen. 

Besonderheit: Katzen schlucken beim Putzen viele lose Haare. Diese können sie, wie das Kaninchen, nicht verdauen. Zwar besteht auch bei der Katze das Risiko, dass besonders hartnäckige Haarballen sich im Verdauungstrakt festsetzen, aber meistens befördern sie die Samtpfoten durch Auswürgen wieder aus dem Körper. Mit Malzpaste oder Butter könnt ihr eure Stubentiger unterstützen. Einmal täglich eine kleine Portion und die Haare „flutschen“ mit dem Kot aus der Katze. Das Herauswürgen der schon gebildeten Haarballen unterstützt ihr am besten durch Katzengras. Gerade Wohnungskatzen ohne Zugriff auf die Natur brauchen ganzjährig das Grün aus der Zoohandlung.

Wenn ihr euren Hund unterstützen möchtet, solltet ihr ihm mit einer eiweißreichen Nahrung helfen und außerdem Vitamin B und Zink zu füttern. Auch Biotin ist beispielsweise eine Ergänzung, die neben Pferden auch Hunden und Katzen den Fellwechsel erleichtert, doch auch Leinöl im Futter kann dem Hund helfen und sorgt zudem für einen wertvollen Schutz der Schleimhaut im Magen- und Darmtrakt.

Nicht nur der Fellwechsel ist etwas, das ihr, wenn es um den Herbst geht, für eure Haustiere beachten solltet. Es wird früher dunkel, d. h. gerade bei Ausritten und Gassirunden sind euer Tier und ihr für die anderen Verkehrsteilnehmer schwerer sichtbar. 

Reflektierende Kleidung, Leuchthalsbänder und -bandagen sollten daher beim Ausflug nach draußen weder bei Hund und Herrchen noch bei Reiter und Pferd fehlen.
Bei Katzen verzichtet bitte auf Halsbänder jeglicher Art. Bei ihrem Ausflug können sie damit im Gebüsch oder anderen Hindernissen hängenbleiben und in lebensbedrohliche Situationen geraten (Strangulation).

Ein weiterer Punkt im Herbst und Winter ist die Bodenbeschaffenheit. Gerade Pferde können bei rutschigen Blättern im Herbst oder bei gefrorenen Straßen und Waldböden in gefährliche Situationen geraten, straucheln, fallen und sich und Reiter im schlimmsten Fall sogar schwer verletzten. Ein guter Hufbeschlag ist daher dringend nötig, aber oft auch nicht ausreichend. Für besonderen Halt im Gelände kann Hufgrip (ein Gummi-Ring, der vom Schmied zwischen Eisen und Hufhorn angebracht wird) in Kombination mit Winterstollen für die Eisen helfen. Diese Winterstollen gibt es zum Schrauben oder zum Aufstecken, fragt am besten euren Hufschmied was er empfiehlt.

Weniger der rutschige Boden als die Zusätze machen dagegen unseren Hunden zu schaffen. Aggressives Streusalz und Rollsplitt können zu tiefen Rissen und Entzündungen in der empfindlichen Pfotenhaut führen. Mit jedem Spaziergang wird die Haut wunder und in die Risswunden dringt erneut Streusalz ein. Viele Hunde verweigern dann das Laufen, manche leiden aber auch still. Beim Lecken der Wunden kann dann auch das Salz in den Magen- und Darmtrakt eindringen, das kann je nach Menge zu Übelkeit, Durchfall bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen führen.


Meidet also am besten Gebiete, von denen ihr wisst, dass viel gestreut wird und pflegt die Pfoten eures Hundes, damit sie nicht schon im Vorfeld spröde und anfällig für Risswunden sind. Für kurze Strecken und wenn eure Hunde damit umgehen können, könnt ihr auch Pfotenschuhe nutzen. Diese müssen aber wirklich gut passen und nicht scheuern, denn sonst sind sie natürlich kontraproduktiv. Damit euer Tier auf Eis und Schnee nicht rutscht, achtet auch auf die optimale Krallenlänge und natürlich müssen die Pfoten nach jedem Ausflug gewaschen und gepflegt werden, dann steht kurzen oder langen Wintersparziergängen nichts im Weg.

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