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Garten(t)räume für Mensch und Hund – So gestaltest du einen tierfreundlichen Garten mit Platz für Gemüse und Vierbeiner

Garten(t)räume für Mensch und Hund – So gestaltest du einen tierfreundlichen Garten mit Platz für Gemüse und Vierbeiner
Ein Gastbeitrag von Ing. Matthias Jünger, MBA , garden-shop.at | 29.04.2025
Ich geb’s zu: Mein Garten war früher so ein richtiges Durcheinander. Der Hund buddelte am liebsten unter dem Johannisbeerstrauch, während ich verzweifelt versuchte, meine Tomaten vor ihm – und vor sich selbst – zu retten. Irgendwann war klar: So kann’s nicht weitergehen. Ich wollte einen Ort, an dem mein Hund toben und schnüffeln darf, ohne dass mein Gemüse drunter leidet. Klingt unmöglich? Dachte ich auch. Aber mit ein bisschen Planung und ein paar klugen Kniffen klappt’s tatsächlich – und zwar erstaunlich gut!
In diesem Artikel zeig ich dir, wie du deinen Garten zu einem echten Hundeparadies machst, ohne auf deine Selbstversorger-Träume zu verzichten. Du erfährst, wie du dein Gemüsebeet vor Hundepfoten schützt, welche Pflanzen robust und ungiftig sind und wie dein Vierbeiner sogar davon profitieren kann. Plus: Ich verrate dir meine besten Tipps aus eigener Erfahrung – inklusive ein paar peinlicher Fehler, die du garantiert vermeiden willst.
Sicherheit geht vor – So schützt du deinen Hund UND dein Gemüse
Ganz ehrlich? Mein erstes Hochbeet hat keine Woche überlebt. Mein Hund dachte nämlich, das sei sein persönlicher Aussichtsturm. Danach hab ich gelernt: Sicherheit fängt nicht erst beim Gemüse an, sondern schon beim Zaun.
Wenn du einen Garten hast, in dem dein Hund frei laufen darf, brauchst du einen stabilen Zaun – mindestens 1,20 m hoch. Und wichtig: auch unten sicher. Ich hab anfangs nicht daran gedacht, dass ein Terrier sich locker durch zehn Zentimeter Boden wühlen kann. Maschendraht eingraben ist kein Hexenwerk, aber es wirkt Wunder.
Auch bei der Pflanzenauswahl habe ich Lehrgeld gezahlt. Wusstest du, dass Buchsbaum, Eibe und sogar Rhododendron für Hunde giftig sind? Ich nicht – bis mein Hund sich an ein paar Blättern versucht hat. Seitdem kommen bei mir nur ungiftige, robuste Pflanzen in die Erde.
Und noch was: Düngemittel. Bitte niemals offen stehen lassen. Hunde finden Hornspäne zum Beispiel mega spannend – für sie riecht das wie ein Snack. Wenn du also organisch düngst, misch es gut unter und räum den Sack danach direkt weg. Ich sag nur: Verdauungsprobleme vom Feinsten.
Der perfekte Hundeplatz – Liegeflächen, Wege, Schattenzonen
Ein Garten für Hunde ist nicht nur eine Spielwiese – er ist ihr kleines Paradies. Mein Hund liebt’s, eigene Wege zu haben. Wortwörtlich. Er hat sich sogar selbst eine Route entlang der Hecke festgetrampelt. Also hab ich sie einfach aufgenommen: mit Holzschnitzeln ausgestreut, links und rechts ein paar Sträucher – fertig war der Hundepfad.
Richtig gut kam auch die Buddelecke an. Statt mich ständig über neue Löcher im Beet zu ärgern, hab ich ihm eine eigene kleine Ecke eingerichtet – mit lockerer Erde und einem verbuddelten Spielzeug als Überraschung. Funktioniert wirklich!
Wichtig ist auch ein ruhiger Platz mit Schatten. Im Sommer wird’s schnell heiß, gerade auf Steinen oder Terrassenplatten. Ich hab unter dem alten Apfelbaum ein großes Outdoor-Körbchen aufgestellt – mit Blick auf die Beete, versteht sich. Und was soll ich sagen: Mein Hund ist zufrieden, ich auch.
Nicht vergessen: Immer Wasser bereitstellen. Am besten gleich zwei Schüsseln – eine in der Sonne, eine im Schatten. Ich hab sogar ein altes Weinfass zur kleinen Tränke umgebaut. Kleines Detail, große Wirkung!
Gärtnern trotz Hund? Ja! So bleibt dein Gemüsebeet in Ruhe
Ich dachte lange, Gärtnern mit Hund sei ein Ding der Unmöglichkeit. Bis ich mal ein bisschen strategischer wurde. Der Gamechanger? Eine klare Trennung zwischen Hunde- und Pflanzbereich.
Hochbeete sind wirklich Gold wert. Nicht nur weil du rückenschonend arbeitest, sondern weil Hunde einfach nicht so leicht drankommen. Ich hab meine Beete mit Holz eingefasst und extra stabile Seitenwände gewählt – und siehe da: kein Buddeln mehr im Salat.
Was auch hilft: sichtbare Grenzen. Ich hab rund ums Beet Kieselsteine gelegt – fühlt sich für Hundepfoten ungewohnt an, also meidet er sie. Zusätzlich hab ich bestimmte Kommandos geübt („Stopp“ und „Zurück“), damit er nicht direkt im Beet landet, wenn’s irgendwo spannend riecht.
Übrigens: Wenn du deinem Hund eine „Naschecke“ mit Kräutern oder Erdbeeren einrichtest, lässt er dein Gemüse oft in Ruhe. Mein Hund liebt Petersilie – kein Witz. Und er lässt den Mangold seither in Frieden.
Pflanzenauswahl mit Köpfchen – Diese Sorten vertragen Hundepfoten
Du brauchst Pflanzen, die nicht gleich beleidigt sind, wenn da mal eine Hundepfote drauftritt oder ein Schwanz durchfegt. Ich hab am Anfang viel zu empfindliche Gewächse gepflanzt – Lavendel, Stauden, zack, platt. Heute setz ich eher auf robuste Dauerbrenner.
Meine Favoriten: Thymian, Salbei, Ringelblumen und Zucchini. Die wachsen schnell, sind nicht giftig, und halten auch mal einen Hund aus, der vorbeigaloppiert wie ein junger Elch. Auch Rucola kommt gut klar, wenn’s mal eng wird.
Vermeide bitte alles mit spitzen Dornen (also keine Berberitzen oder Rosen direkt am Boden) und Pflanzen mit Reizstoffen wie Brennnesseln – das kann richtig unangenehm werden, besonders an der empfindlichen Hundenase.
Und ganz wichtig: Check vor dem Pflanzen, ob deine Wunschpflanzen für Hunde unbedenklich sind. Ich hab mir irgendwann eine kleine Pflanzen-Blacklist ausgedruckt und in die Gartenhütte gehängt – spart Nerven und Zeit.
Wasserspaß & Wellness – So sorgst du für Abkühlung & Sauberkeit
Es gibt zwei Arten von Hunden: Die, die Wasser lieben – und die, die du mit der Gießkanne jagen kannst. Meiner gehört zu ersteren. Also hab ich ihm kurzerhand einen Mini-Pool aufgestellt. Flach, rutschfest, in der Sonne – der perfekte Hunde-Spa-Bereich.
Daneben steht jetzt unser „Waschplatz“. Ich hab ein altes Waschbecken mit Gartenschlauchanschluss zweckentfremdet. Nach Matsche-Abenteuern oder Gassirunden im Regen kann ich ihn da schnell sauber machen – ohne dass er durchs ganze Haus tapst.
Tipp aus Erfahrung: Leg rund um die Wasserstelle ein paar Steine oder eine Kiesfläche – das verhindert Matschzonen und schont deine Nerven.
Ein kleiner Geheimtipp: Pflanzen wie Lavendel oder Salbei duften nicht nur gut, sondern vertreiben auch Zecken. Ich pflanze sie gerne in der Nähe von Liegeflächen – Bonuspunkt für Optik und Funktion!
Nachhaltigkeit für Tier & Natur – Kompost, Insektenfreundlichkeit & Co.
Ein tierfreundlicher Garten sollte auch ein naturfreundlicher sein. Klingt logisch, oder? Ich hab meinen Kompost wiederentdeckt – vorher war das eher so ein trauriger Haufen hinten im Eck. Jetzt ist er umzäunt, ordentlich angelegt und sicher vor neugierigen Hundeschnauzen.
Ich achte auch auf torffreie Erde und nutze möglichst wenig Plastik. Viele Gartengeräte gibt’s inzwischen auch in nachhaltig – und ja, sogar Gießkannen aus recyceltem Kunststoff. Wer hätte das gedacht?
Und apropos Nachhaltigkeit: Ich hab ein paar Ecken im Garten ganz bewusst wild gelassen. Da summt und brummt es wie im Bienenparadies. Mein Hund liebt es, sich dort einfach hinzulegen und zu schnüffeln. Und ich freu mich über jede Hummel.
Noch ein Tipp zum Schluss: Bau ein kleines Insektenhotel oder häng ein paar alte Tonkrüge auf – das sieht hübsch aus und schafft Lebensraum. Win-win für Hund, Mensch und Natur.
Gartenliebe trifft Hundeglück – und alles blüht auf
Ein Garten, der sowohl deinem Hund als auch deinen Gemüsepflanzen gerecht wird, klingt vielleicht erstmal nach einer Herausforderung. Aber glaub mir: Mit ein bisschen Planung, Geduld (und einer Portion Humor) wird aus dem scheinbaren Widerspruch ein echtes Miteinander. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Radieschen ernte, während mein Hund daneben zufrieden in seiner Buddelecke chillt – aber genau das passiert jetzt regelmäßig. Und ganz ehrlich? Ich genieße diese neue Harmonie jeden Tag aufs Neue.
Also: Lass dich nicht von matschigen Pfotenabdrücken oder umgegrabenen Beeten entmutigen. Dein Garten muss kein perfektes Instagram-Paradies sein – sondern ein lebendiger Ort, an dem ihr euch beide wohlfühlt. Mit ein paar Anpassungen, einem offenen Blick und dem Mut, auch mal umzudenken, wird aus deinem Garten ein echtes kleines Paradies für Mensch und Hund. Viel Spaß beim Gestalten – und schick deinem Vierbeiner einen Krauler von mir!
Quellen:
Petwalk. (o. J.). Paradies für Ihren Hund: So gestalten Sie Ihren Garten hundefreundlich. Abgerufen am 28. April 2025, von https://petwalk.at/blogs/blog/hundefreundlicher-garten
DER HUND Redaktion. (o. J.). Garten gestalten für Hunde: Tipps und Ideen. Abgerufen am 29. April 2025, von https://www.derhund.de/hunde-garten/
Friedenauer, K. (2023, 7. Oktober). Einen Garten für Hunde gestalten. Mein schöner Garten. Abgerufen von https://www.mein-schoener-garten.de/gartengestaltung/gartenideen/einen-garten-fuer-hunde-gestalten-20541